Wo führt das alles hin? 🤖

von Gil Gropengießer

von Gil Gropengießer

Ich schreibe hier über Fotografie, Selbstständigkeit und Kreativität.

Die Zusammenarbeit mit KI’s steht uns nicht bevor, viele unserer Aufgaben als Fotograf:innen wurden bereits komplett oder in Teilen von ihnen übernommen. Was bedeutet das für uns und die Kund:innen? Und wo ziehen wir die Grenzen?

Ich möchte in diesem Beitrag nicht urteilen, sondern zusammentragen und feststellen, in wie weit verschiedene KI’s bereits fester Bestandteil der Arbeitsweise von Fotograf:innen geworden sind.

KI schreibt

Viele nutzen bereits täglich Chat GPT, um sich Inspiration für Texte zu holen.

Chat GPT hilft dabei, gute Captions für Instagram zu formulieren.

Auf den Websites von vielen Fotograf:innen sind die Texte komplett oder in Teilen von der KI geschrieben.

Auch Emailvorlagen haben sich bereits einige von einer KI schreiben lassen.

KI wählt die Fotos aus

KI’s wie Aftershoot übernehmen bei vielen Fotograf:innen bereits die Bildauswahl. Eine KI entscheidet also mit darüber, welche Fotos die Kund:innen bekommen.

KI bearbeitet die Fotos

Mittlerweile nutzen viele Fotograf:innen für die Grundbearbeitung ihrer Fotos KI’s wie Imagen oder Aftershoot. In Sekunden sind damit tausende von Fotos bearbeitet.

KI verändert die Fotos

Die generative Füllung von Adobe erlaubt es Autos, Parkbänke, Bäume und so gut wie alles störende auf einem Foto verschwinden zu lassen. Die Fotos werden dadurch aufgeräumter und eindeutiger. Teilweise werden sie so stark bereinigt, dass unrealistische Ideale entstehen könnten.

Wir Fotografen steuern als Gesamtheit ganz maßgeblich, was eine Gesellschaft als schön oder nicht schön empfindet.

KI liefert die Fotos aus

Anbieter für Online-Galerien entwickeln immer mehr KI’s, mit denen Kund:innen bei der Auslieferung der Fotos in Berührung kommen können. PicTime hat eine KI entwickelt, die jedem Besucher der Galerie sofort die Fotos anzeigt, auf denen er oder sie selbst zu sehen ist.

Smart Albums von Pixellu erstellt auf Basis von Bildinformationen in wenigen Sekunden ein Hochzeitsalbum.

Wie könnte ein extremes Szenario demnach ablaufen? Wann kommen Kund:innen mit KI in Berührung, ohne es zu wissen?

  1. Die Caption auf Instagram, die Interesse weckt.
  2. Die Texte auf der Website, die berühren.
  3. Die Email, die überzeugt.
  4. Die von einer KI ausgewählten und bearbeiteten Fotos.
  5. Die von einer KI veränderten Fotos.
  6. Die Präsentation der Fotos.

Es gibt kaum Aufgaben, in denen KI keine Rolle spielt. Dabei stehen wir ganz am Anfang der Geschichte.

Was mir dazu durch den Kopf geht…

  1. Wie erkennen wir, was ein Mensch geschrieben und erstellt hat? Welchen Inhalten können wir trauen?
  2. Haben Kund:innen einen Anspruch darauf, zu erfahren, wann KI genutzt wurde?
  3. Wenn alle gute Texte haben, orientieren sich zukünftig Kund:innen mehr an den Fotos?
  4. Wenn die Fotos auch alle perfekter werden mit Hilfe von KI, woran orientieren sich Kund:innen dann zukünftig?
  5. Können wir als Fotograf:innen jetzt mehr Zeit mit dem Fotografieren verbringen, weil KI’s den Rest der Arbeit erledigen?
  6. Was passiert, wenn Fotos immer ähnlicher und perfekter werden?
  7. Werden sich Fotografen zusammentun, die gänzlich ohne KI arbeiten?
  8. Kann man es sich bald noch leisten, nicht mit KI zu arbeiten?
  9. Wo ziehen wir als Fotograf:innen die Grenzen?

Es ist faszinierend und besorgniseregend zur gleichen Zeit.

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Es ist stimmungsvoll und soft.