Welcher Typ Mensch sollte man sein, um ein guter Hochzeitsfotograf zu werden? 🤔

Folgende Frage wurde in unserer großen Facebookgruppe für Fotograf:innen gestellt: Welcher Typ Mensch sollte man sein, um ein guter Hochzeitsfotograf zu werden?

Selbstverständlich gibt es darauf viele Antworten.

Introvertierte machen sicher andere Fotos als Extrovertierte. Für beide gibt es Zielgruppen.

Damals dachte ich, man müsste immer zwangsläufig als Hochzeitsfotograf:in extrovertiert sein. Bis ich sehr introvertierte Fotograf:innen kennengelernt habe, die für ihre Art und ihre Arbeit gebucht wurde – von anderen Introvertierten. Ich könnte mir für meine Hochzeit niemanden vorstellen, der laut ist, zu viel redet oder gern im Mittelpunkt steht. So dürfen wir als Fotograf:innen eben genauso individuell sein, wie unsere Kund:innen.

Dennoch musste ich länger über die Frage nachdenken und bin bei einigen Schlüsseleigenschaften und Fähigkeiten hängen geblieben, die sicher nicht unwichtig sind:

Kommunikationsfähigkeit: Naturbedingt sollten Hochzeitsfotograf:innen gut darin sein, Gespräche mit Fremden führen zu können. Dafür muss man nicht introvertiert sein. Kommunikation kann nonverbal sein, als nur durch ein Lächeln oder ein Blick, kann ich jemandem signalisieren, dass ich ein Freund bin. Speziell am Hochzeitstag verstecken sich hin und wieder Gäste vor der Kamera. Über gute Kommunikation können wir vertrauen aufbauen und dadurch auch zu besseren Ergebnissen kommen.

Ich sehe dass unseren Fotos an! Von Stunde zu Stunde dürfen wir näher an die Menschen ran, spielen Gäste mehr und mehr mit der Kamera oder nehmen uns nicht mehr als Fremdkörper wahr.

Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Hochzeiten können unvorhersehbar sein und Pläne können sich ändern. Vorbereitung ist alles in der Hochzeitsfotografie. Trotzdem sind Hochzeiten komplexe Events mit vielen beweglichen Elementen. Die Fähigkeit, organisiert zu bleiben, Zeitpläne zu managen und sich auf unvorhergesehene Änderungen einstellen zu können, kann für Fotograf:innen entscheidend sein.

Ein Auge für Details: Eine gewisse Sensibilität für Details ist wichtig, um die unscheinbaren Momente einer Hochzeit festhalten zu können. Diese vielen kleinen Details, wie ein Lichteinfall in ein Zimmer oder ein unaufgeräumter Tisch beim Getting Ready, ergeben erst in der Summe eine komplette Geschichte.

Wie war das Wetter am Hochzeitstag? Und die Vegetation? Welche Jahreszeit? War es windig? Wie sah die Umgebung aus? Eine gute Geschichte liefert immer Kontext.

Empathie und Sensibilität: Einfühlungsvermögen ist notwendig, um deine Kund:innen glücklich machen zu können. Fotograf:innen sollten demnach gut darin sein, Menschen zu lesen. Dafür müssen wir mehr zuhören und weniger reden. Ist dein Gegenüber eher introvertiert oder extrovertiert? Welchen Humor hat er? Worüber redet er gern?

Ich bin so, wie ich bin – Ist doch eher eine kindliche, trotzige Aussage. Selbstverständlich ist es respektvoller und auch geboten, sich am Hochzeitstag bis zu einem gewissen Grad anzupassen. So, wie es gute Gäste eben tun.

Professionalität und Zuverlässigkeit: Wir sehen uns als Dienstleister, nicht als Künstler. Natürlich arbeiten wir immer auch künstlerisch, aber im Rahmen einer Dienstleistung. Pünktlichkeit und ein professionelles Auftreten haben marktübergreifend eine hohe Bedeutung. Dadurch bauen Kund:innen bereits vor der Hochzeit Vertrauen auf, was die Ergebnisse natürlich beeinflusst.

Ich halte es für professionell, eher vor Ort zu sein, sich vorzustellen und sich in das Gesamtbild einer Hochzeit einzufügen. Damals habe ich einfach die Kleidung getragen, die ich gut fand. Heute verstehe ich, dass eine Hochzeit immer auch ein Theaterstück ist, dass wir alle gemeinsam aufführen. Und dass wir als Dienstleister uns immer auch in ein Gesamtbild einfügen.

Häufig kann man anhand einer Reportage erahnen, was für ein Typ Mensch der Fotograf oder die Fotografin wohl ist. Unsere Umgebung reagiert auf uns, wir sind nicht unsichtbar. Dadurch sind viele Fotos auch irgendwie Selbstportraits.

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