Das Problem ist nicht dein Preis!

von Gil Gropengießer

von Gil Gropengießer

Ich schreibe hier über Fotografie, Selbstständigkeit und Kreativität.

Unsere Preise waren immer für irgendwen zu hoch, egal ob wir 5000€ oder 500€ für eine Hochzeit aufgerufen haben. Absagen gehören dazu und überwiegen ganz deutlich den Zusagen, dass ist heute noch genau so wie vor 10 Jahren.

Natürlich haben uns Absagen aufgrund des Preises speziell am Anfang sehr verunsichert und das hat dazu geführt, dass wir unsere Preise nur langsam und sehr vorsichtig erhöht haben.

Wir haben uns zu sehr auf die Absagen fokussiert, anstatt uns auf die Menschen zu konzentrieren, die gebucht haben.

Unsere Preise haben wir mit denen der anderen Fotografen und Fotografinnen verglichen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was überhaupt möglich ist. Doch über Preise zu sprechen und nicht gleichzeitig auch über den Markt und die Zielgruppe, ist so gut wie sinnlos.

Übrigens, es ist total ok andere Fotograf*innen nach ihren Preisen zu fragen. Die meisten werden gern und bereitwillig antworten, ohne ein Geheimnis daraus zu machen. Ohne Kontext, macht es jedoch nur wenig Sinn den Preis des Kollegen oder der Kollegin zu kennen.

In welchem Markt bewegt er / sie sich? Wie stark ist sein / ihr Branding?

Preise funktionieren nicht unabhängig vom Markt und sind daher auch nicht allgemein für alle gültig.

Es geht nicht um den Preis, sondern darum, wem du deinen Preis anbietest.

500€ sind viel für jemanden der 1000€ besitzt.

5000€ sind wenig für jemanden der 100.000€ besitzt.

Dein Preis kann, egal wie hoch er ist, immer für jemanden zu teuer oder zu günstig sein.

Es gibt nicht nur einen Markt in der Hochzeitsfotografie, sondern unzählige kleine Märkte, die so unterschiedlich sind wie die Kunden und Kundinnen selbst.

Dem Preis steht außerdem immer ein Branding und natürlich dein Produkt (also deine Fotografie) gegenüber. Nur weil jemand anderes 10.000€ als Hochzeitsfotograf aufrufen kann, heißt das noch lange nicht, dass wir das auch können. Das zu glauben wäre arrogant.

Es gibt Fotograf*innen, die bekommen 500+ Anfragen pro Jahr, von denen dann 30 Kunden und Kundinnen auch tatsächlich buchen und es gibt Fotograf*innen, die bekommen 35 Anfragen pro Jahr, von denen dann 30 verbucht werden.

Das sind wichtige Infos, um den Preis eines Kollegen oder ein Kollegin einordnen zu können.

Dein Preis ist also abhängig vom…

  1. Markt
  2. Branding
  3. Produkt

Wir lassen hier bewusst außen vor, wie wichtig eine korrekte Kalkulation ist. Wenn du Hochzeitsfotograf*in bist, kannst du mit Hilfe unseres Umsatzrechners herausfinden, ob deine Preise realistisch sind. 

Fazit

  1. Es geht nie um den Preis allein, sondern darum, wem du diesen Preis anbietest. Wenn du deine Preise erhöhen möchtest, denk über andere Märkte nach, deine Positionierung und dein Branding nach. Wenn du den Markt und deine Zielgruppe verstehst, kannst du deinen Preis entsprechend festlegen und erfolgreich sein.
  2. Es ist sehr schwer deinen Preis mit den Preisen anderer Fotografen und Fotografinnen zu vergleichen, denn dafür sind Märkte, Positionierungen und Brands viel zu individuell und vielschichtig.
  3. Fokussiere dich auf die Kunden und Kundinnen, die dich buchen und nicht auf die, die absagen. So lernst du mehr über deinen Markt und kannst zielgerichteter Marketing betreiben, also deine Website anders gestalten, Texte umformulieren und an deinem Portfolio arbeiten.

Es gibt nicht nur einen Hochzeitsfotografie Markt, sondern unzählige.

Du kannst beeinflussen, welchen Markt du bedienen möchtest.

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