Immer wenn wir JA zu einem Auftrag oder einem neuen Projekt sagen, sagen wir gleichzeitig NEIN zu all den anderen Dingen, die wir tun könnten. Gerade wenn die Zeit knapp ist, weil du z.B. noch einen Nebenjob hast oder bereits Selbstständig bist, solltest du abwägen. Vermutlich hatte jeder von uns schon mal einen Job, zu dem er/sie im Nachhinein besser NEIN gesagt hätte. Die dort investierte Arbeit, Zeit und Mühe hat sich einfach nicht ausgezahlt. Im Nachhinein sind wir schlauer! Um solche Erlebnisse in Zukunft bestmöglich zu vermeiden, ist es sehr wichtig, dass du dich mit deiner Marke und deinen Werten auseinandersetzt. Wofür stehst du? Wofür stehst du nicht? Womit möchtest du nicht in Verbindung gebracht werden? Das Wort NEIN spielt eine essentielle Rolle, denn es ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Positionierung.
Wieso können wir so schwer NEIN sagen?
Wir alle haben, vor allem am Anfang unserer Selbstständigkeit, Angst davor Aufträge abzulehnen. Wir befürchten, nicht genug Umsatz zu erwirtschaften und dass unser Business dadurch scheitern könnte. Wir haben FOMO, was soviel bedeutet wie “fear of missing out”, also die Angst, etwas zu verpassen wie etwas eine Chance oder Umsatz. Außerdem fällt es uns sehr schwer, andere zu enttäuschen. Der Ursprung dieser Angst liegt in der Kindheit: Zugehörigkeit und Anerkennung sind wichtig um zu überleben. Dementsprechend haben wir Angst davor, nicht gemocht oder ausgegrenzt zu werden. Als Erwachsene sollten wir jedoch nicht mehr den Anspruch haben, von jeder Person Anerkennung und Zuspruch bekommen zu wollen. Gleichzeitig bedeutet das, dass wir eigentlich auf das ständige JA verzichten könnten. Viele Menschen sind jedoch sehr darauf bedacht, es allen anderen recht zu machen. Nur vergessen sie dabei schnell sich selbst. Das passiert sowohl im Privaten, als auch im Business. Die Gründe für ein JA statt NEIN sind vielfältig:
- Angst, anderen Leuten vor den Kopf zu stoßen
- Konflikte vermeiden
- Geringes Selbstwertgefühl
- Angst davor, unfreundlich zu wirken
- Teil der Gruppe und kein Spielverderber sein
Das Problem an der Sache.
Es allen Recht machen zu wollen, gerade in der Selbstständigkeit, ist unmöglich. Du kannst dich nicht immer wieder unter Wert verkaufen und du solltest nicht sorglos mit deiner Zeit umgehen. Wenn du dir nicht einen höheren Wert zuschreibst, wie sollen deine Kunden es dann tun? NEIN sagen erfordert Übung, aber je häufiger du etwas ablehnst, umso näher kommst du deiner Positionierung. Dir wird klar, was du willst und was du nicht willst. Es geht dabei nicht um den Preis, sondern um den Wert, den du dir und den dir deine Kunden beimessen. Mit einem NEIN im richtigen Moment kannst du diesen Wert erhöhen.
Was du tun kannst!
Ein JA im falschen Moment kann unnötig Zeit und Geld kosten oder sogar deiner Marke schaden. Erfolgreiche Marken zeichnen sich vor allem durch ihre absolute Klarheit darüber aus, wofür sie stehen und wofür sie nicht stehen. Sie wissen genau, welche Anfragen sie annehmen und welche Firmen, Marken oder Personen explizit angefragt werden. NEIN zu sagen bedeutet, für die eigenen Bedürfnisse und Werte einzustehen. In der Selbstständigkeit ist es wichtig, genau das zu tun.
- Wofür stehst du?
- Wer sind deine Traumkund*innen?
- Wie viel Geld möchtest du für deine Dienstleistung verlangen?
- Wie sieht dein Business in drei, fünf oder zehn Jahren aus?
- Wofür möchtest du deine Zeit aufbringen?
Bekommst du das nächste mal eine Kundenanfrage, die dich nicht überzeugt, dann solltest du sie ablehnen. Hör auf dein Bauchgefühl! Meist wissen wir intuitiv, ob ein Job zu uns passt oder eben nicht. Wenn du das nicht tust, verlierst du Zeit für Dinge, die dich wirklich weiter bringen würden. Alles wird leichter, wenn der Auftrag zu dir passt.