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Die Wahrheit über dein Portfolio als Fotograf

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von Gil Gropengießer

Ich schreibe über Fotografie, Selbstständigkeit und Kreativität.

Ein Portfolio verfolgt eine Idee. Ohne eine solche Idee ist es kein Portfolio, sondern einfach eine Bildersammlung – ohne Zusammenhang, ohne Versprechen.

Der entscheidende Unterschied in der Betrachtung eines Portfolios liegt hier: Ein Portfolio zeigt, wo du zukünftig hinmöchtest, und nicht, was du bisher fotografiert hast.

Wer einfach nur seine Fotos präsentiert, wird es schwer haben, für seine Dienstleistung gebucht zu werden. Kund:innen interessieren sich nicht für deine fotografische Entwicklung, sie wollen die Zukunft sehen. Sie wollen eine fotografische Idee erkennen können, denn nur so können sie feststellen, ob du zu ihnen passt.

Ein gutes Portfolio hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es zeigt nur Auszüge deiner Arbeit. Indem Fotograf:innen viel weglassen, kreieren sie eine Illusion. Und das ist überall so: Wir lesen die Bücher von Hemingway, nicht seine unzähligen Notizen. Wir erfreuen uns an den Malereien von Monet in den Museen, nicht an seinen Skizzen.

Das Zusammenstellen eines Portfolios gehört genauso zum Fotograf:in sein wie das Fotografieren an sich. Ein Portfolio darf nicht nur aus fotografischer Sicht gut sein, denn auch, was auf den Fotos zu sehen ist, ist entscheidend.

Praktische Tipps für die Erstellung eines Portfolios

  1. Zentrales Thema wählen: Wähle ein übergeordnetes Thema oder einen Stil, der sich durch dein Portfolio zieht. Hochzeiten allein reichen (zumindest für eine hochpreisige Positionierung) nicht aus, sondern du solltest zusätzlich auf eine bestimmte Art von Hochzeiten und Menschen spezialisiert sein.
  2. Konsistenz: Stelle sicher, dass dein Stil einheitlich ist. Unterschiedliche Bearbeitungsstile oder starke fotografische Variationen könnten den Gesamteindruck verwässern. Kund:innen buchen dich nur für viel Geld, wenn das Gefühl von Sicherheit vorhanden ist.
  3. Präsentation: Achte darauf, wie du deine Bilder präsentierst. Ein gutes Layout und eine durchdachte Reihenfolge können den Unterschied machen. Passt die Website, die Farben und Schriftarten zu deinem fotografischen Stil?

Inspiration

Analysiere das Portfolio anderer erfolgreicher Fotograf:innen. Welche Themen und Stile verfolgen sie? Wie präsentieren sie ihre Fotos? Du kannst Schlüsse daraus ziehen und viel lernen. Setze dich mit der Arbeit großer Fotograf:innen auseinander und finde heraus, was sie zeigen, was sie nicht zeigen und wie sie ihre Fotos zeigen.

Die Bedeutung von Aktualität

Halte dein Portfolio immer aktuell. Deine besten Arbeiten von vor fünf Jahren spiegeln möglicherweise nicht mehr deinen aktuellen Stil oder deine Fähigkeiten wider. Aktualisiere dein Portfolio regelmäßig, um deinen aktuellen Stand und nicht deine Entwicklung zu zeigen.

Feedback einholen

Hol dir regelmäßig Feedback von Fotograf:innen, zu denen du aufschaust. Sie können dir wertvolle Hinweise geben, welche Fotos besonders gut ankommen und welche eventuell weniger gut zum Gesamtbild passen.

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