Ich sehe immer mehr Fotograf:innen, die aufhören oder die Fotografie nur noch nebenher anbieten. Gleichzeitig betreten neue Fotograf:innen den Markt, die mit den vielen neuen Gegebenheiten besser zurechtkommen.
Der Alltag von Fotograf:innen besteht schon lange nicht mehr nur daraus, zu fotografieren und die entstandenen Fotos zu bearbeiten.
Viele sind heute neben diesen grundsätzlichen Aufgaben auch Influencer:in, Social Media Manager:in, Art Director:in, Verkäufer:in oder Videograf:in.
Und wer kann es sich leisten, diese viele neuen Bereiche außen vorzulassen? Muss man auf Social Media aktiv sein? Nein, aber wie hoch ist Quote derer, die heute noch ohne Social Media Präsenz eine Selbstständig aufbauen?
Wenn die Fotografie dein Hobby ist, kannst du selbstverständlich machen, was du willst. Wir gehen hier in diesem Beitrag wie immer davon aus, dass du von der Fotografie leben möchtest. Dann ist es möglicherweise nötig, auch neue Tätigkeiten in den Aufgabenbereich zu integrieren.
Nun kann man sagen, dass sich Berufsbilder schon immer geändert haben. Stillstand oder Ablehnung neuer Entwicklungen können sich die wenigsten leisten. Doch aktuell passiert wirklich viel: KI verändert die Branche, Social Media verändert das Marketing und Wissen ist überall zugänglich.
Dadurch hat sich das Berufsbild stark verändert. Ich glaube sogar, diese Veränderungen sind erst der Anfang. Für einige ging diese Entwicklung zu schnell. Die Belastung für selbstständige Fotograf:innen ist gestiegen. Es ist daher ebenso notwendig, auch für Entlastung zu Sorgen.
Die großen Probleme vieler Fotograf:innen sind in meinen Augen:
- Fehlende Struktur
- Überforderung
- Kein Konzept
All das führt dazu, das Fotograf:innen viel arbeiten, aber zu wenig verdienen. Das Ergebnis ist, dass sie das Handtuch werfen müssen. Manchmal sind Fragen sinnvoller als Antworten, um Ordnung zu schaffen und das eigene Konzept neu zu strukturieren:
- Bietest du viele verschiedene Dienstleistungen an und bist nicht spezialisiert? Alles wird komplexer und komplizierter, wenn du nicht spezialisiert bist. Das führt oft zu wenig Umsatz und Überforderung.
- Fotografierst du so, wie du es gut findest und fängst erst danach an Kund:innen zu suchen, die genau das haben wollen? Das wäre eher eine unübliche Herangehensweise, um ein Business zu starten.
- Warum sollten deine Kund:innen dir ähnlich sein? Wenn ich etwas kaufe, muss mir der Dienstleister doch nicht zwangsläufig ähnlich sein, um einen guten Job zu machen?
- Wie gut kümmerst du dich um dein Angebot? Dein Angebot umfasst neben den Fotos auch, wie du deine Fotos präsentierst, wie du dich präsentierst, welche Worte du benutzt, welche Farben oder was du online von dir zeigst.
- Kann deine Zielgruppe überhaupt den Betrag für dich zahlen, den du aufrufen müsstest, um von der Fotografie leben zu können? Oder wäre ein Wechsel der Zielgruppe nötig?