Warum du nicht dein Brand sein solltest

„Du bist dein Brand“ höre ich seit 10 Jahren immer wieder. Ich empfinde das als schlechten Ratschlag und ziemlich erdrückende Idee. Ich würde mein Privatleben lieber trennen von meinem beruflichen Angebot. Es dürfen persönliche Vorstellungen mit einfließen, aber bei meinem Brand gehts nicht in erster Linie um mich, sondern um die Wünsche unserer Kunden. 

Ich empfinde das auch nicht als Niederlage oder Verrat an mich als Künstler, sondern als Gewinn und Entlastung. 

Authentizität ist das große Buzzword unserer Zeit. Besonders im kreativen Business scheint die Botschaft klar: Zeig dich. Sei echt. Lass die Leute an allem teilhaben. Doch was, wenn du genau das nicht willst? Was, wenn du dich bewusst entscheidest, dein Privatleben zu schützen – ohne dabei unauthentisch zu wirken?

Ich glaube: Das ist nicht nur okay, sondern notwendig.

1. Du bist nicht dein Business – und das ist auch gut so

Viele Selbstständige glauben, sie müssten ihre gesamte Persönlichkeit ins Business kippen, um glaubwürdig zu sein. Aber gerade im Hochpreissegment zählt etwas anderes. Hier geht es nicht um dich als Privatperson, sondern um das, was du für deine Kunden inszenierst. Um das Gefühl, das du verkaufst. Deine Marke darf klar gestaltet sein – strategisch, hochwertig und mit Wiedererkennungswert.

Natürlich dürfen deine Werte durchscheinen. Aber du musst nicht alles zeigen, was dich als Mensch ausmacht. Das macht dich nicht weniger echt, sondern einfach professionell.

2. Emotionale Klarheit schützt deine mentale Gesundheit

Diese Trennung zwischen dir als Privatperson und deiner Business-Persona ist kein Marketingtrick. Sie ist ein Schutzmechanismus. Wenn du dein Business als Projekt betrachtest, kannst du mit Kritik oder Ablehnung ganz anders umgehen. Du nimmst es nicht mehr persönlich – weil es nicht persönlich ist.

Privat bleibst du frei. Du kannst Gespräche führen, die nichts mit deinem Job zu tun haben. Du kannst andere Seiten von dir leben, ohne alles öffentlich machen zu müssen. Diese Klarheit schafft Balance. Und sie bewahrt deine Kreativität.

3. „Sei du selbst“ ist kein Businesskonzept

Klar sollst du echt sein. Aber: Nur du selbst zu sein, ist keine Strategie. Menschen buchen keine Tagebucheinträge, sie buchen ein Erlebnis. Ein Lebensgefühl. Ein Versprechen. Deine Marke ist nicht dein Ich – sie ist eine Inszenierung deiner Werte, deines Stils, deiner Vision.

Und das ist vollkommen legitim. Du bist keine Reality-Show. Du bist eine professionelle Marke mit klarer Message. Du darfst nahbar wirken, ohne dich nackt zu machen.

4. Dein fotografischer Stil ist ein Angebot

Auch dein Bildstil darf marktgerecht sein. Du musst nicht dein „Herzensprojekt“ verkaufen, um dich treu zu bleiben. Du darfst einen Look wählen, der emotional, hochwertig und verkäuflich ist. Einen Stil, der deine Zielgruppe abholt – auch wenn du privat vielleicht ganz anders fotografierst.

Das ist keine kreative Selbstaufgabe. Das ist Unternehmertum. Und es gibt dir langfristig die Freiheit, wirklich kreativ zu sein – weil deine Basis finanziell stabil ist.

5. Privatsphäre schützt deine Energie

Du entscheidest, was du zeigst. Das ist kein Mangel an Transparenz, sondern ein Zeichen von Klarheit. Deine Kunden müssen dich nicht persönlich kennen, um dir zu vertrauen. Sie buchen deine Ästhetik, dein Gespür, deine Erfahrung.

Diese Grenze gibt dir Kraft. Für gute Arbeit. Und für ein erfülltes Leben jenseits von Social Media.

Fazit: Professionell wirken ohne sich zu verlieren

Du darfst eine starke Markenidentität aufbauen. Du darfst privat ganz anders sein. Und du darfst deine Energie schützen, statt dich für Likes und Reichweite aufzugeben.

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