Die Hochzeitsfotografie ist für viele ein absoluter Traumjob – vor allem, wenn du im hochpreisigen Markt arbeitest und ausschließlich Hochzeiten fotografierst. Dein Kalender ist dann in den Sommermonaten voll, während du im Winter eine ruhigere Nebensaison hast. Wer sich auf Hochzeiten spezialisiert, fotografiert in der Regel 15 bis 25 Hochzeiten pro Jahr. Je höher dein Umsatz pro Hochzeit ist, desto weniger Buchungen brauchst du, um gut zu leben.
Je nachdem, wo in Deutschland du wohnst und welche Ausgaben du hast, solltest du mindestens 4.000 € pro Hochzeit verdienen. Doch so traumhaft der Job auch ist – er bringt auch Herausforderungen mit sich. Und nicht alles, was auf Instagram glänzt, entspricht der Realität.
Die Nachteile der Hochzeitsfotografie
1. Du arbeitest allein
Die meisten Hochzeitsfotografen sind Einzelkämpfer. Das bedeutet, dass du nicht nur allein die Verantwortung für dein Business trägst, sondern auch allein zu den Hochzeiten reist. Wenn du häufig für Destination Weddings unterwegs bist, kann das auf Dauer einsam werden. Selbst wunderschöne Orte fühlen sich weniger besonders an, wenn du sie nicht mit deinen Liebsten teilen kannst.
2. Deine Wochenenden gehören den Hochzeiten
Während deine Freunde und Familie an den Wochenenden entspannen oder feiern, bist du unterwegs. Hochzeiten finden fast immer samstags statt, was bedeutet, dass du viele private Veranstaltungen verpasst – von Geburtstagen über Sommerfeste bis hin zu Grillabenden. Während es in den ersten Jahren vielleicht noch nicht so schwerfällt, kann es mit der Zeit herausfordernd werden, wenn du merkst, dass du immer wieder wichtige Momente mit deinen Liebsten verpasst.
3. Du bist nicht nur Fotograf
Als Hochzeitsfotograf reicht es nicht, gute Bilder zu machen – du musst ein echtes Multitalent sein. Neben der Fotografie bist du auch für Marketing, Social Media, Kundenakquise, Buchhaltung und viele andere Aufgaben verantwortlich. Gerade am Anfang kann das überwältigend sein, weil du in viele Bereiche hineinwachsen musst, die nichts mit der Fotografie zu tun haben. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss lernen, sich gut zu organisieren und eventuell Aufgaben abzugeben.
4. Ständige Unsicherheit
Als Selbstständiger gibt es keine garantierten Einnahmen. Es kann Zeiten geben, in denen du viele Anfragen hast – und dann wieder Phasen, in denen du dir Sorgen machst, ob genug Buchungen reinkommen. Auch nach vielen Jahren in der Branche begleiten dich Gedanken wie „Bin ich gut genug?“, „Was passiert, wenn ich krank werde?“ oder „Kann ich von diesem Job in fünf Jahren noch leben?“. Zwar gibt es Strategien, um mit dieser Unsicherheit umzugehen, aber sie wird wahrscheinlich immer ein Teil deines Berufslebens bleiben.
Die Vorteile der Hochzeitsfotografie
1. Selbstverwirklichung
Es gibt kaum ein besseres Gefühl, als von seiner Leidenschaft leben zu können. Wenn du Hochzeitsfotograf bist, baust du dein eigenes Business auf und kannst deine kreative Vision umsetzen. Du entscheidest, welche Paare du fotografierst, wie dein Bildstil aussieht und wie du deine Marke aufbaust. Dieses Gefühl der Selbstbestimmung kann unglaublich erfüllend sein.
2. Freie Zeiteinteilung
Einer der größten Vorteile der Selbstständigkeit ist die Flexibilität. Du kannst dir deine Zeit weitgehend selbst einteilen, was besonders wertvoll ist, wenn du Kinder hast oder viel reisen möchtest. Zwar sind deine Wochenenden in der Hauptsaison oft verplant, aber unter der Woche kannst du dir Freiräume schaffen, die in einem klassischen 9-to-5-Job unmöglich wären.
3. Reisen an schöne Orte
Viele Hochzeitsfotografen haben das Privileg, an atemberaubenden Locations zu arbeiten. Ob eine Hochzeit in den Bergen, am Meer oder in einer romantischen Villa in der Toskana – du erlebst Orte, die andere nur im Urlaub sehen. Wenn du gerne reist und neue Orte entdeckst, kann dieser Job eine perfekte Möglichkeit sein, Arbeit und Abenteuer zu verbinden.
4. Wunderschöne Hochzeiten erleben
Du begleitest emotionale, fröhliche und einzigartige Momente. Kaum ein Job bietet so viele schöne Begegnungen mit Menschen wie die Hochzeitsfotografie. Du lernst unterschiedliche Paare, ihre Familien und ihre Geschichten kennen und darfst sie an einem der wichtigsten Tage ihres Lebens begleiten. Die Dankbarkeit und Freude, die du von deinen Kunden zurückbekommst, macht diesen Beruf besonders.
5. Die Nebensaison genießen
Während andere nach ihrem Sommerurlaub wieder im Büro sitzen, hast du als Hochzeitsfotograf eine ruhigere Zeit. In den Wintermonaten gibt es weniger Hochzeiten, sodass du dir eine Pause gönnen, reisen oder dich kreativ weiterentwickeln kannst. Diese Nebensaison gibt dir die Möglichkeit, neue Projekte anzugehen oder einfach mehr Zeit für dich und deine Familie zu haben.
Fazit
Die Hochzeitsfotografie ist ein großartiger Beruf, der viel Freiheit und Selbstverwirklichung ermöglicht. Gleichzeitig bringt er Herausforderungen mit sich, die nicht jeder sieht. Wenn du bereit bist, die Unsicherheiten der Selbstständigkeit anzunehmen und mehrere Rollen gleichzeitig zu übernehmen, kann es der beste Job der Welt sein.