JXG EDUCATION

5 Fehler bei der Definition deiner Zielgruppe als Hochzeitsfotograf

Picture of von Gil Gropengießer

von Gil Gropengießer

Ich schreibe über Fotografie, Selbstständigkeit und Kreativität.

Als Hochzeitsfotograf:in ist es essenziell, deine Zielgruppe klar und präzise zu definieren. Das ist der erste Schritt, um die richtigen Kunden anzuziehen und um langfristig von der Fotografie leben zu können. Doch bei der Definition der Zielgruppe können Fehler passieren. In diesem Beitrag beleuchten wir fünf der häufigsten Fehler und zeigen auf, wie du sie vermeiden kannst.

Das hier geteilte Wissen ist für dich nur relevant, wenn du eine hochpreisige Positionierung anstrebst und du deine Umsätze als Hochzeitsfotograf:in erhöhen möchtest. Wenn die Fotografie dein Hobby ist oder du eh zufrieden mit deiner Zielgruppe bist, brauchst du nicht weiterzulesen.

Deine Zielgruppe ist zu breit gefasst

Ein Produkt für jeden ist ein Produkt für niemanden. Dieser Satz trifft auch auf die Hochzeitsfotografie zu. Wenn du versuchst, es allen recht zu machen und für jede Art von Brautpaar der richtige Fotograf oder die richtige Fotografin zu sein, läufst du Gefahr, dein Portfolio zu verwässern.

Wenn du auf deiner Website neben Hochzeiten noch andere fotografische Dienstleistungen zeigst, kann es schwierig werden höhere Umsätze zu erreichen.

Zu Beginn deiner Karriere ist es ganz normal, dass du verschiedene Erfahrungen sammeln und verschiedene Kunden ansprechen möchtest. Dadurch lernst du die verschiedenen Märkte innerhalb der Hochzeitsfotografie erst kennen. Doch langfristig ist es sinnvoll dich zu spezialisieren und eine klar definierte Nische zu finden, in der du dich als Profi positionieren kannst.

Eine zu breite Zielgruppe bedeutet oft, dass du im Markt nicht sichtbar genug bist. Deine Kommunikation wird ungenau, und potenzielle Kunden erkennen nicht, was dich von anderen Fotograf:innen unterscheidet. Es ist besser, ein kleines, aber klares Segment anzusprechen, das deine Arbeit wirklich schätzt und deshalb bereit ist, mehr dafür zu bezahlen.

Ein ganz einfaches Beispiel: Nehmen wir an, ein Brautpaar hat vor im Soho House in Berlin zu heiraten. Ihnen ist die Fotografie wichtig, da sie selbst in kreativen Berufen arbeiten. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemanden buchen, dessen Portfolio aus Hochzeiten in den Bergen besteht?

Deine Zielgruppe ist zu klein

Im Gegensatz dazu kann eine zu eng gefasste Zielgruppe ebenfalls problematisch sein. Wenn du dich auf ein extrem spezialisiertes Segment beschränkst, besteht die Gefahr, dass du nicht genügend Kunden anziehst, um dein Geschäft langfristig profitabel zu führen. Natürlich ist es wichtig, eine Nische zu finden, aber diese sollte groß genug sein, um genügend Aufträge zu generieren.

Stelle sicher, dass deine Zielgruppe eine ausreichende Größe hat und dass du in der Lage bist, genug Menschen zu erreichen, um kontinuierlich gebucht zu werden.

Du hast Optionen, um deinen Markt zu testen:

Google Keyword Analyse: Wie oft wird pro Monat nach deiner Nische gesucht?

Marktanalyse: Gibt es andere Fotograf:innen oder Planer:innen, die sich auch auf diese Zielgruppe spezialisiert haben? Wenn nicht, kann das ein schlechtes Zeichen sein.

Deine Zielgruppe muss dir nicht ähnlich sein

Ein oft gehörter Ratschlag lautet, dass du Kunden anziehen solltest, die dir ähnlich sind. Diese Idee klingt zunächst logisch – schließlich verstehst du die Bedürfnisse und Wünsche von Menschen, die dir ähneln, vielleicht besser. Doch aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Das muss nicht immer der Fall sein.

Unsere heutigen Kunden sind uns oft gar nicht mehr so ähnlich. Sie haben andere Lebensstile, verdienen mehr, haben andere Prioritäten im Leben, kleiden sich anders oder hören andere Musik. Das bedeutet nicht, dass wir nicht in der Lage wären, ihre Hochzeiten gut zu fotografieren oder sie glücklich zu machen.

Es war eher eigene Unsicherheit, immer eher mit ähnlichen Menschen arbeiten zu wollen.

Es geht nicht nur darum, ob jemand deine Dienstleistung bezahlen kann

„ Menschen, die teure Hochzeiten feiern“ – das ist keine Zielgruppe.

Ein weiterer häufiger Fehler bei der Definition der Zielgruppe ist der Fokus auf teure Hochzeiten. Natürlich ist es wichtig, die Menschen zu erreichen, die sich deine Dienstleistung leisten können. Doch Vorsicht: Nicht jeder, der viel Geld besitzt, ist bereit, viel davon auch für die Hochzeitsfotografie auszugeben.

Es geht auch darum, dass Kund:innen den Wert der Fotografie generell erkennen und schätzen. Es gibt genug wohlhabende Menschen, die ihre Prioritäten anders setzen und möglicherweise keinen hohen Betrag für Fotografie ausgeben möchten. Es ist daher wichtig, ein Verständnis für die Werte und Prioritäten deiner Zielgruppe zu entwickeln.

Interessieren sich deine Kund:innen für Kunst? Arbeiten sie in einem kreativen Beruf? Sind die aktiv auf Social Media? Das sind gute Zeichen.

Es geht auch darum, ob jemand deine Dienstleistung bezahlen kann

Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass du nur gebucht werden kannst, wenn deine Zielgruppe in der Lage ist, deine Preise zu zahlen. Es ist wichtig, dass du den Markt und die finanziellen Möglichkeiten deiner Zielgruppe gut kennst.

Es ist keinesfalls so, dass du mit jeder Art Fotografie hohe Umsätze machen kannst.

Wenn du dich auf alternative Hochzeiten in der Natur spezialisierst und 10.000 € oder mehr aufrufst, könnte das zu viel für deine Zielgruppe sein. Es gibt sicher Ausnahmen, aber in der Regel triffst du damit wohl eher nicht den richtigen Preis.

Du musst herausfinden, welcher Preis für deine Zielgruppe realistisch ist und wie du deine Dienstleistung so positionieren kannst, dass sie attraktiv und erschwinglich bleibt, ohne deinen eigenen Wert zu untergraben.

Gratis Preset 🎁

Es ist stimmungsvoll und soft.