Dein Ego ist dein Feind!

Dieses Thema beschäftigt uns bereits seit einigen Jahren in verschiedenen Bereichen. Viele Menschen glauben, dass die Gründe, die sie daran hindern erfolgreich zu sein, in ihrer Umwelt zu finden sind. Aber in Wirklichkeit steckt der größte Feind, laut Ryan Holiday, in jedem von uns selbst: Das Ego. Es macht uns blind für unsere Fehler, verhindert, dass wir aus ihnen lernen und hemmt unsere Entwicklung. Nachdem wir einige Bücher darüber gelesen hatten, wurde uns klar, welchen Schaden ein zu großes Ego anrichten kann. Das gilt generell, aber besonders in Bezug auf die Fotografie und Selbstständigkeit.

Mehr denn je fachen die sozialen Medien heute die Flamme des eigenen Egos an. Niemals fiel es uns leichter, uns selbst Großzureden und in dem Feedback unserer Follower zu baden. Wir bekommen viel Applaus für wenig Leistung. Erfolg berauscht, doch ihn zu bewahren, erfordert Demut. Sobald uns die Anerkennung und das Feedback unserer Follower zu Kopf gestiegen ist, liegt es nicht sehr fern zu vergessen, welche Fotos unseren Kunden wirklich wichtig sind. Wir möchten hier ehrlich sein: Es macht uns viel Freude, unsere Fotos mit der Öffentlichkeit zu teilen. Positives Feedback fühlt sich gut an, davon können wir uns nicht frei machen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass wir irgendwann zu stark auf die Fotos fokussiert sind, die auf Instagram gut ankommen.

"Ego ist, wenn die Vorstellung von uns selbst und der Welt so aufgeblasen wird, dass die Realität, die uns umgibt, zu verzerren beginnt."

Ryan Holiday

Wir können allerdings nicht gänzlich auf Plattformen wie Instagram verzichten, denn wir sind darauf angewiesen, darüber gefunden und gebucht zu werden. Es besteht eine Notwenigkeit darin, dass wir unsere Fotos regelmäßig veröffentlichen, sodass sie von möglichst vielen Menschen gesehen werden. In den vergangenen Jahren konnten wir jedoch immer wieder beobachten, dass unsere Kunden sich nicht die Fotos in die Wohnung stellen, die wir auf Instagram veröffentlichen. Im Gegenteil, unseren Kunden scheinen ganz andere Fotos viel wichtiger zu sein, wie beispielsweise das gemeinsame Foto mit den Großeltern.

Umso mehr Zuspruch wir auf Instagram bekommen, umso größer ist die Gefahr, den Bezug zur Realität zu verlieren: Deinen Kunden ist es völlig egal, wieviele Follower du auf sozialen Plattformen hast. Wenn du zu viel an dich denkst und an das, was auf Instagram gut angekommen könnte, verpasst du möglicherweise die für deine Kunden relevanten Momente. Das Problem ist, dass die Betreiber von Plattformen wie Facebook oder Instagram ein großes Interesse daran haben, dass wir alle so viel Zeit wie möglich auf ihren Plattformen verbringen und um das zu erreichen, werden wir viel mehr manipuliert und gesteuert, als wir selbst oft begreifen. Wir haben hier bereits ausführlicher darüber geschrieben. Wenn wir also Likes bekommen oder jemand einen Kommentar unter einem unserer Fotos hinterlässt, werden wir von unserem Körper mit Dopamin belohnt - Es stellt sich ein Belohnungseffekt ein. Je überraschender, umso besser fühlt es sich an.

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Das Problem ist, dass 1) dieses Gefühl nicht lange anhält und 2) Dopamin süchtig machen kann. Wir brauchen also neue Fotos, die wir präsentieren können, damit sich der Belohnungseffekt erneut einstellt. Ich wiederhole nochmal den Satz von weiter oben: Sobald uns die Anerkennung und das Feedback unserer Follower zu Kopf gestiegen ist, liegt es nicht sehr fern zu vergessen, welche Fotos unseren Kunden wichtig sind. Wie können wir die Plattformen also für uns nutzen und arbeiten lassen, ohne uns zu sehr von ihnen beeinflussen zu lassen? Digitaler Minimalismus könnte eine Antwort sein. Wir sind gespannt auf deine Meinung!

Buchtipp: Dein Ego ist dein Feind – Ryan Holiday

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  1. Hey ihr beiden,danke für den inspirierenden Beitrag und die Buchempfehlung! Wird sofort geholt!
    Das Thema Ego ist hat mich schon öfter beschäftigt. Das Ego blockiert uns wahrscheinlich sehr oft und wir bemerken es meist garnicht. Aber ist das Ego nicht auch eine Art Selbstschutz und ein Teil der uns motiviert, weil wir indem was wir tun, besser werden wollen? Euer Blog Eintrag ist super interessant! Meggi Und ich (Sera) ist es schon öfter aufgefallen, daß Kunden teilweise komplett andere Bilder gefallen als uns. Das ist wohl der Zwiespalt zwischen Künstler und Dienstleister Dasein. Der Kunde sieht sich selbst mit anderen Augen und hat einen anderen Bezug zu den Bildern als wir. Deshalb wählen Sie wahrscheinlich andere Bilder aus. Doch der Kunde hat uns gebucht, auch wegen den Bildern, die wir auf insta und Website zeigen. Sollten wir unser Ego nicht nutzen um gute Dienstleister zu sein also um z.B. Momente einer Hochzeit bestmöglichst aus den Augen des Kunden festzuhalten und dabei unsere künstlerischen Intentionen verwenden oder als Werkzeug sehen?
    Denn das eine schließt ja das Andere nicht aus.
    Uff da habt ihr was bei uns ausgelöst. Wir könnten ewig weiter darüber nachdenken und schreiben.

    Ihr habt uns schon sehr viel inspiriert und weiter gebracht. Dafür sind wir euch sehr dankbar!

    1. Hi Sera! Vielen Dank! Ich kann dir in allem nur zustimmen. Kunden buchen natürlich auf Basis dessen, was sie sehen und sie verlassen sich darauf, dass sie das auch bekommen. Selbstbewusstsein hilft sicher! Danke für deine Ergänzung!

  2. Toller Beitrag und gute Gedanken! Am Ende ist nur eine Zahl entscheidend: Nämlich wie viele zufriedene & glückliche Brautpaare / Menschen wir hinterlassen!
    Nicht die Zahl der Likes, Kommentaren oder Follower.
    Sollte ich mich einmal dabei erwischen, wie ich während des Hochzeitstages denke: “mmh, das wird gut laufen auf Insta”, gibt’s nur eine einzige Lösung: Insta löschen. Sofort!
    Liebe Grüße aus Stade

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