Dein Ego ist dein Feind!

von Gil Gropengießer

von Gil Gropengießer

Ich schreibe hier über Fotografie, Selbstständigkeit und Kreativität.

Dieses Thema beschäftigt uns bereits seit einigen Jahren in verschiedenen Bereichen. Viele Menschen glauben, dass die Gründe, die sie daran hindern erfolgreich zu sein, in ihrer Umwelt zu finden sind. Aber in Wirklichkeit steckt der größte Feind, laut Ryan Holiday, in jedem von uns selbst: Das Ego. Es macht uns blind für unsere Fehler, verhindert, dass wir aus ihnen lernen und hemmt unsere Entwicklung. Nachdem wir einige Bücher darüber gelesen hatten, wurde uns klar, welchen Schaden ein zu großes Ego anrichten kann. Das gilt generell, aber besonders in Bezug auf die Fotografie und Selbstständigkeit.

Mehr denn je fachen die sozialen Medien heute die Flamme des eigenen Egos an. Niemals fiel es uns leichter, uns selbst Großzureden und in dem Feedback unserer Follower zu baden. Wir bekommen viel Applaus für wenig Leistung. Erfolg berauscht, doch ihn zu bewahren, erfordert Demut. Sobald uns die Anerkennung und das Feedback unserer Follower zu Kopf gestiegen ist, liegt es nicht sehr fern zu vergessen, welche Fotos unseren Kunden wirklich wichtig sind. Wir möchten hier ehrlich sein: Es macht uns viel Freude, unsere Fotos mit der Öffentlichkeit zu teilen. Positives Feedback fühlt sich gut an, davon können wir uns nicht frei machen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass wir irgendwann zu stark auf die Fotos fokussiert sind, die auf Instagram gut ankommen.

“Ego ist, wenn die Vorstellung von uns selbst und der Welt so aufgeblasen wird, dass die Realität, die uns umgibt, zu verzerren beginnt.”

Ryan Holiday

Wir können allerdings nicht gänzlich auf Plattformen wie Instagram verzichten, denn wir sind darauf angewiesen, darüber gefunden und gebucht zu werden. Es besteht eine Notwenigkeit darin, dass wir unsere Fotos regelmäßig veröffentlichen, sodass sie von möglichst vielen Menschen gesehen werden. In den vergangenen Jahren konnten wir jedoch immer wieder beobachten, dass unsere Kunden sich nicht die Fotos in die Wohnung stellen, die wir auf Instagram veröffentlichen. Im Gegenteil, unseren Kunden scheinen ganz andere Fotos viel wichtiger zu sein, wie beispielsweise das gemeinsame Foto mit den Großeltern.

Umso mehr Zuspruch wir auf Instagram bekommen, umso größer ist die Gefahr, den Bezug zur Realität zu verlieren: Deinen Kunden ist es völlig egal, wieviele Follower du auf sozialen Plattformen hast. Wenn du zu viel an dich denkst und an das, was auf Instagram gut angekommen könnte, verpasst du möglicherweise die für deine Kunden relevanten Momente. Das Problem ist, dass die Betreiber von Plattformen wie Facebook oder Instagram ein großes Interesse daran haben, dass wir alle so viel Zeit wie möglich auf ihren Plattformen verbringen und um das zu erreichen, werden wir viel mehr manipuliert und gesteuert, als wir selbst oft begreifen. Wir haben hier bereits ausführlicher darüber geschrieben. Wenn wir also Likes bekommen oder jemand einen Kommentar unter einem unserer Fotos hinterlässt, werden wir von unserem Körper mit Dopamin belohnt – Es stellt sich ein Belohnungseffekt ein. Je überraschender, umso besser fühlt es sich an.

Das Problem ist, dass 1) dieses Gefühl nicht lange anhält und 2) Dopamin süchtig machen kann. Wir brauchen also neue Fotos, die wir präsentieren können, damit sich der Belohnungseffekt erneut einstellt. Ich wiederhole nochmal den Satz von weiter oben: Sobald uns die Anerkennung und das Feedback unserer Follower zu Kopf gestiegen ist, liegt es nicht sehr fern zu vergessen, welche Fotos unseren Kunden wichtig sind. Wie können wir die Plattformen also für uns nutzen und arbeiten lassen, ohne uns zu sehr von ihnen beeinflussen zu lassen? Digitaler Minimalismus könnte eine Antwort sein. Wir sind gespannt auf deine Meinung!

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